#4 berufsvorbereitende Bildungsmassnahme: Juni 2008

Montag, 30. Juni 2008

Tag 138

Der Grund, weswegen wir die Verkehrszählung machen mussten, war, dass die Verkehrsführung an dieser Stelle und in dem Bereich drumherum ziemlich mies ist. Die Rad- und Fusswege sind nur sehr spärlich ausgebaut und teils sehr gefährlich. Drei Tage nach unserer Zählaktion wurde dementsprechend auch eine 54-jährige Radlerin unweit entfernt totgefahren.

Am Freitag, den 27.06.2008, gegen 17:36 Uhr, befuhr eine 54-jährige Radfahrerin mit ihrem Fahrrad den Radweg der [besagten] Straße [...] in Fahrtrichtung Innenstadt. Etwa 1,2 km westlich der Kreuzung [...] beabsichtigte ein 44-jähriger LKW-Fahrer aus [einer anderen Stadt] aus der Zufahrt eines Baubetriebes zu fahren, wozu er den Radweg querte. Hierbei übersah er die Radfahrerin, die unter den LKW geriet. Die Radfahrerin wurde mit einem Rettungshubschrauber einem Krankenhaus zugeführt, wo sie später verstarb.
Da kann ich jetzt auch nicht soviel Witziges mehr zu sagen. Bin mal besser ruhig. Ist auch nicht so, dass ich nicht mehr als genug zu erledigen hätte. Morgen werde ich wohl nicht zum Schreiben kommen, obwohl morgen mein neuer Laptop geliefert werden dürfte, ich also nichts lieber täte als vorm Rechner zu hängen. Termine, Termine, Termine!

Dienstag, 24. Juni 2008

Tag 137

Ich könnte kotzen. Nicht dass mein Tag nicht ohnehin schon stressig genug wäre, nein, die dreieinhalb Stunden Schlaf machen die Sache nicht besser. Um halb fünf aufstehen! Verdammt!
Nur um dann um halb sechs bei der Arbeit zu sein, die Wagen zu tauschen, mit dem Firmenwagen zu der dämlichen Kreuzung im Nichts zu fahren, dort dann den bekloppten Schwiegersohn zu treffen und drei Stunden mit ihm Autos zu zählen. Danach erst noch eine Runde Joggen und dann wieder zur Arbeit, Autos tauschen, weiter - verschwitzt - zum Bildungszentrum um meinen Urlaub für morgen und übermorgen klarzumachen. Dann nach Hause, duschen, Sachen packen für die nächsten sechs Tage, wieder zur Arbeit, von 15 bis 19 Uhr mit dem Honk Autos zählen, wieder Autos switchen, ein paar Stunden Fahrt und dann endlich ein paar Tage frei.

Hat alles geklappt soweit. Die erste Runde Autos zählen war hart. Insofern, als dass ich total müde war, kaum ein Auto kam und ich regelmässig eingenickt bin. Glaube aber ich habe nicht viele Autos verpasst dadurch. Und grossartig aufgefallen sein dürfte es dem Mitzählendem auch nicht. Das Joggen danach war dagegen super. Heidelandschaft, super Wetter, super Musik und dann 50 Minuten durch den Sand rennen. Danach war ich wach und gut gelaunt. Diese Laune hielt sich dann auch noch, als ich im Bildungzentrum war um bei meiner endlich aus ihrem Urlaub zurückgekehrten Bildungsbegleiterin wegen meiner Urlaubstage vorzusprechen. Wie sich herausstelle habe ich noch 15 freie Tage und müsste wohl nur noch 10 mal zu Bildungszentrum und Berufsschule. Da ich aber in letzter Zeit die meisten Bescheinigungen dass ich beim Arzt war und deshalb nicht zur Berufsschule konnte, weswegen die Berufsschule beim Bildungszentrum nachgefrafgt hatte, verschludert habe, rechnet mir meine Bildungsbegleiterin die 5 überschüssigen Urlaubstage rückwirkend auf die vergangenen Donnerstage an. Ich habe mir nun erst einmal für diese Woche Mittwoch und Donnerstag freigenommen. Der Freitag ist ja auch frei, weswegen ich erst Montag wieder ans Schuften muss. Allerdings habe ich trotzdem noch eine Menge zu tun, aber bin immerhin nun endlich mal ein paar Tage weg und muss nicht immer die gleichen Leute sehen und die gleichen Sachen machen. Mein Plan für die nächsten Wochen wird wohl so aussehen, dass ich kommenden Dienstag endgültig fest mache, dass ich die Mittwochs und Donnerstage frei nehme, dann werde ich zwei oder drei Wochen statt drei fünf Tage im Praktikum arbeiten, um mir dann ein bis zwei Wochen komplett freizunehmen um dieses Jahr auch noch einmal verreisen zu können.

Nun bin ich ersteinmal bis Montag abwesend.

Montag, 23. Juni 2008

Tag 136

Habe heute fast ausschliesslich an der Auswertung der gestrigen Zählung gesessen. Nach einer halben Stunde des Zählens, wurde mir klar, dass das System des Fünferpäckchens (vier Striche + einmal schräg drüber) völlig unpraktikabel ist, da ich zuviel Zeit brauche um nachzusehen ob ich nun schon vier Striche gemacht habe und wo denn nun der Querstrich hinkommt. Da ich nach etwa einer Stunde ohnehin kaum noch aufsehen musste, um zu wissen ob grad ein Krad oder PKW geradeaus fährt oder irgendwohin abbiegt, machte ich also nur noch in Echtzeit für jedeN VerkehrsteilnehmerIn einen Strich. Das heutige Zusammenzählen gestaltete sich ebenfalls als sehr einfach, da meine Strichliste sehr sauber und eindeutig war und ich nun nur noch für jeden gemachten Strich, welchen ich mit meinem Kuli beim Abzählen berührte mit der anderen Hand irgendeine Taste am Laptop drücken musste, um mir dann von Microsoft Word die Buchstaben zählen zu lassen. Problematisch wurde es erst, als ich meine Zettel fertig und seine vor der Brust hatte. Zu vorderst fiel auf, dass er, seiner maßlosen Überforderung zum Trotz an seinem Fünferpäckchensystem festhielt. Blöderweise konnte er nicht bis fünf zählen. Blöderweisiger war er nicht in der Lage den Querstrich schräg zu machen, auf dass er Anfang und Ende des Päckchens begrenze, sondern führte ihn horizontal. Was natürlich dazu führte, dass die einzelnen Päckchen zu einer endlosen Aneinanderreihung anwuchsen. Spasseshalber mischte er regelmässig zwischen einem und bis zu sieben Einzelstriche zwischen seine, mal vier, mal sechs Striche zählenden, Päckchen.
Der Knaller aber sind seine Ergebnisse. Aus dem Nichts hat er insgesamt 3 LKWs gezählt, von denen nur einer existierte und dieser auch nur auf einer meiner Spuren, so dass auf seinen Zetteln kein einziger LKW auftauchen dürfte. Und einen LKW habe ich gewiss nicht übersehen. Noch besser jedoch ist, dass in den fünfzehn Minuten, die der Chef (er musste seinen Schwiegersohn natürlich abholen) bei uns war, seine Zahlen auf einmal in die Höhe schnellen:
Geradeaus: 47, 36, 44, 92
LinksabbiegerInnen: 33, 28, 35, 89
Supertyp. Wirkt gar nicht so, als hätte er vorher nur die Hälfte aufgeschrieben und dann Angst gehabt der Chef würds merken, als er ihm über die Schulter sah. Und ich darf mich jetzt mit seinen vermurksten Werten rumschlagen.

Grad komme ich unten am Tresen vorbei, liegt dort eine Deutschlandfahne. Viel schlimmer war jedoch, dass ich ein Paket Wäscheleine in die Hand gedrückt und den Auftrag bekam, die Fahne am Fahnenmast vorn im Garten - welchen ich bisher nicht entdecken konnte - zu hissen. Was mache ich denn jetzt? "Bis Mittwoch muss die hängen!". Da ich aber morgen nicht mehr wirklich hier bin müsste ich das also nun heute machen, sonst krieg ich nachher Ärger weil ich das einfach habe liegen lassen. Andererseits fällt es dann vielleicht auch nicht auf mich zurück, da mir gesagt wurde ich solle das morgen machen und ich mich damit rausrede, dass ich vergessen hatte, dass ich morgen wieder den ganzen Arbeitstag mit mit dem Schwiegerdeppen in der Ödnis stehen darf.

Sonntag, 22. Juni 2008

Tag 135

Es war schlimm. Es war wirklich schlimm.
Der Schwiegersohn des Chefs erwies sich als der letzte Vollhonk. Fett, scheisse angezogen, dumm, humorlos... Er hatte erschreckende Ähnlichkeit mit Napoleon aus dem Bildungszentrum. Wir standen also mit dem Firmenwagen an der Kreuzung mitten im Nichts. Ich habe mir direkt den auffaltbaren Liegestuhl und den für Schwiegersohn mitgebrachten Stuhl aus dem Besprechungszimmer gesichert, mich schön relaxed hingelümmelt und meine sechs Stunden runtergerissen. Naja, dass hätte ich, wenn dieser Depp mich nicht in regelmässigen Abständen daran erinnert hätte, dass er noch da ist. Beispielsweise alle 30 Minuten wenn der Linienbus vorbeikam mit seinem "Der Bus!". Was antwortet mensch da nach fünf Stunden drauf?
Ich hatte ja eigentlich darauf spekuliert, dass die ganze Chose abgesagt wird, da es hiess, bei Regen sei es unsinnig zu zählen, da dann die ganzen RadlerInnen fern blieben. Leider wurde aus der ganztägig ausgesprochenen Unwetterwarnung einfach mal nichts und es fing erst 30 Minuten vor Ende an zu regnen.
Das Interessante ist jetzt, wie mir dieser Sonntag vergütet wird. Mit meiner Aufseherin hatte ich irgendwann zwischen Tür und Angel abgemacht, dass ich dafür einen Tag frei bekäme. Nun kam aber der Chef die Tage an und sagte, er "werde mal sehen," dass ich dafür "ein paar Euro" bekäme. Da ich vorhabe mir möglichst viele kommende Mittwoche und Donnerstage freizunehmen, käme mir ein ebenfalls freier Freitag diese Woche sehr gelegen. Vor allem, da ich mir schon ausmalen kann, was "ein paar Euro" sein werden. Ich habe das mal für mich durchgerechnet.
Arbeitsbeginn 11:15
Arbeitsende 18:15
genommene Pause 8 Minuten
zuzüglich der mir zustehenden Pause von 22 Minuten
plus meinen ganz eigenen Sonntagszuschlag von 25%
Macht etwas über 9 Stunden, was mir zu schwierig ist in Zeiteinheiten zu formulieren, weswegen ich es abrunde. Bei solch einem Job, der zwar nicht schwer, aber unglaublich anstrengend ist, verlange ich dafür 8€/h, was einem von mir geforderten Lohn von 72€ entspräche. Mal sehen wieviel der Chef mir geben will. Eigentlich hätte ich ja lieber den Freitag frei. Wenn er mir mit 30€ kommt, ich ihm dann vorrechne wieviel ich gern hätte und dann einlenke und sage, dass ich mich auch mit einem freien Tag begnügen würde, wird das sicher hinhauen.

Freitag, 20. Juni 2008

Tag 134

Oh mein Gott. Habe ich schon erwähnt, dass ich kommenden Sonn- und Dienstag Verkehrszählungen machen darf? Sonntag von 12 bis 18 Uhr und Dienstag von 6 bis 9 und von 15 bis 19 Uhr. Ich darf also nun den gesamten verdammten Sonntag im Auto an einer insgesamt zwölfspurigen Kreuzung nahe eines stark frequentierten Erholungsgebietes stehen und in ebensoviele Tabellen wie vorhandene Spuren Striche machen, sortiert nach Fahrrad, Krad, PKW, LKW, Lastzug und Sonderfahrzeuge/Busse. Nicht nur, dass ich alle 15 Minuten eine neue Zeile anfangen muss, damit es nachher viertelstundengenau ausgewertet werden kann, die Überforderung fängt ja schon bei der Unterteilung von LKW und Lastzug an. Und dann darf ich da den ganzen verdammten Tag mit Klemmbrett im Auto sitzen. Aug in Aug mit der anderen armen Seele an der gegenüberliegenden Kreuzungsseite. Wie früher bei den DDR-Grenzschützer(Innen?)n: Immer zu zweit, damit die sich gegenseitig kontrollieren. Einer alleine könnte ja Westagent sein und eventuelle Flüchtlinge einfach gewähren lassen. Mit zwei Menschen die sich jedoch nicht kennen war es jedoch nur sehr schwer möglich, solch ein Verhalten an den Tag zu legen und so haben vermutlich auch Paarungen, die nur aus "systemkritischen" Grenzern bestanden ihr Plansoll an Abschüssen erfüllt. Genug der diffarmierenden DDR-Vergleiche. Schliesslich bin ich ja heut auch mit meinem sowjetrotem, vor 28 Jahren planwirtschaftlich produziertem, Ost-Mopped hier. Ha! Und ich darf damit viel schneller fahren als all die Plastikroller des Klassenfeindes. Wenn die mich da allein hinstellen würden, würd ich mir einfach vorher eine ähnliche Verkehrszählung an einer vergleichabren Situation und Tageszeit hier aus unseren Akten suchen, das in etwa übertragen und mir ein paar blöde Stories einfallen lassen, wie etwa von dem Radfahrer der alle zwanzig Minuten einmal vorbeikam und von dem ich schon dachte er mache es nur um mir meine Statistik zu versauen. Aber das würde wohl auffallen wenn ich nachher da etwas völlig anderes auf den Zetteln stehen hätte als mein Leidensgenosse und meine Zahlen sich exakt mit denen der Zählung zwei Strassen weiter von vor drei Jahren decken würde.
Ich muss also alles daran setzen ihn zu korrumpieren, damit wir nur jeweils die halbe Zeit machen und dann die Ergebnisse ergänzen und einige Fehler einbauen. Das Schlimme ist ja, dass ich da wahrscheinlich noch nicht einmal Geld bekomme, die andere Person jedoch schon. Mistsack. Ich kann ja noch nichtmal den eeePC mit Filmen vollpacken, ich muss ja auf die verdammte Strasse gucken. Und seit ich unter ungeklärten Umständen all meine über 90 Benjamin-Blümchen-Folgen verlor, war ich zu traumatisiert um mir neue Hörspiele oder Hörbücher zu besorgen. Mit Ausnahme von diesem hier.

Das ist mir hier viel zu ländlich!
Ich habe ja schon angedeutet, dass es da bisher zwei getierliche Zwischenfälle hier gab.
Der erste begab sich, als ich die Herrentoilette im Keller aufsuchte und mich nichtsahnend einem auf dem Fensterbrett sitzendem Frosch auf Augenhöhe gegenübersah. Habe ihn natürlich eingefangen und in das angrenzende Miniwäldchen gebracht. Hinderte ihn oder einen Artgenossen jedoch nicht daran, einige Tage später erneut durch das Abdeckgitter des Lichtschachtes zu fallen. Allerdings liess sich dieser Frosch dann nicht einfangen und harrte drei Tage in einer kleinen Röhre aus, ehe ich ihm eine Leiter aus einer alten Papprolle des Plotterpapiers basteln konnte. Welche mittlerweile ziemlich eklig durchgeweicht sein dürfte.
Die zweite Begebenheit liegt weniger lang zurück und bestand aus einer direkt vor der Eingangstür zischelnden Blindschleiche. Ich Stadtkind dachte natürlich sofort an an einen langsamen Tod durch Muskelversagen und ein In-Gänze-Verschlungenwerden. Woher soll ich auch Blindschleichen von todbringenden Teufelsschlangen zu unterscheiden wissen? Habe sie dann natürlich ebenfalls in die angrenzende Wildnis gebracht.
Vorhin rannte nun hier erst einmal ein Eichhörnchen durch den Garten direkt vor meinem Fenster. Mir reichts langsam. Auf der abstrakten politischen Ebene bin ich natürlich solidarisch mit all diesen Kreaturen, aber bei der direkten, persönlichen Konfrontation find ich die dann nicht so cool. Oder um es mit einem antispeziesistischen Genossen zu sagen: ""Tierfreund"? Ich bin doch kein Tierfreund! Ich bin doch auch kein "Migrantenfreund" oder "Frauenfreund"!"
Ich halte es da eher mit Robotern. Heut müsste auch mein neulich erstandener Meerschweinchenbot aus Englang eintreffen. Bin schon arg gespannt. Hab ja nicht umsonst vorher genügend Fachliteratur gelesen. Und ja, mir ist klar, dass dieser Roboter das Mensch-Tier-Verhältnis in Sachen Haustierhaltung zu Ungunsten einer emanzipatorischen Perspektive verfestigt. Aber das kriegen ja wenn überhaupt dann eh nur verrückte VeganerInnen zu Gesicht. Bei denen ist es auch egal.

Na gut, jetzt erfahre ich grad, dass ich doch nur sechs Spuren zu zählen habe Sonntag. Trotzdem werde ich ersteinmal nicht von meinem Plan die Kreuzung entweder Samstag nacht mit Schutt und Geröll zu verbarrikadieren oder, eleganter, mit einer Handvoll Strassensperren die zu diesen public-viewing-Zeiten an jeder zweiten Kreuzung stehen und auch stehen gelassen werden, dicht machen. Uncool klingt jedoch, dass ich wohl mit dem anderen Zähler in einem Wagen sitzen soll. Wenn ich mich schon sech Stunden langweilen soll, dann doch bitte allein und ohne Zwangskonversation. Aber Ähnliches habe ich auch in der Vergangenheit schon durchgestanden. Ich werds schon schaffen.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Tag 132

Den ersten Block habe ich heute verschlafen. Ist aber niemandem aufgefallen im Bildungszentrum. Im dritten Block wurden wir von einem Bildungsbegleiter ersteinmal zum Eisessen eingeladen. Der Rest des Tages verging ähnlich sinnvoll.
Nächste Woche kommt meine Bildungsbegleiterin aus ihrem Urlaub zurück. Ich denke ich werde es so einrichten können, dass ich meinen ganzen Resturlaub auf die zukünftigen Mittwochs und Donnerstage verteilen werde. Urlaub vom Praktikum zu nehmen ist wohl eher unklug.
Und morgen zur Berufsschule werde ich auch nicht, da ich lieber zum Arzt gehe. Habe ja nicht umsonst eine Überweisung dahin und tatsächlich auch zwei akute Leiden, die mehr oder minder dringender Behandlung bedürfen.

Dienstag, 17. Juni 2008

Tag 131

Mein gestriger ÄrztInnenmarathon endete mit einem zerstochenen Unterarm, einem dicken Packen Überweisungen und einem eintägigen Krankenschein. Heut morgen habe ich mich verflucht dass ich nicht noch ein wenig gejammert und so meinen Schein noch um einen Tag gestreckt habe.
Jetzt sitze ich hier wieder vorm Rechner und bügele meine Fehler von Freitag aus. Danach darf ich einen Abwasserschacht in all seinen nervigen Details zeichnen. Und das obwohl es noch nicht einmal acht Uhr ist. Ich bin einfach zu müde. Noch acht Stunden und zehn Minuten.
Habe heute nun der ersten Person aus dem Bildungszentrum den Link hierhin geschickt. Bin gespannt wie die Reaktion sein wird. Immerhin ist sie noch diejenige, die hier am besten weggekommen ist schätze ich. Aber die anderen dürfen mir auch nicht böse sein, wenn sie es in ein paar Wochen lesen. Das waren halt erste Eindrücke, die ich dann auch noch überspitzt habe. Ich mag euch.

Verdammt. Ich Klassenverräter. Da kommt der Chef zu mir und fragt mich ob ich denn normalerweise auch öfter mal krank sei und ob die Gefahr bestünde, dass ich längere Zeit hospitalisiert würde. Und ich Idiot antworte auch noch mit "Nööö..." statt mit "Wir haben doch nicht all die blutigen Arbeitskämpfe ausgefochten, damit ich Ihnen hier heute diese Frage beantworte! Ha! Das wird alles noch anders werden!".

Montag, 16. Juni 2008

Tag 130

Ja, es gibt mich und diesen Blog noch und mir fielen sogar die Zugangsdaten noch ein.
Im Moment sitze ich zu Hause und werde mir gleich einen gelben Schein holen gehen. Gut geht es mir tatsächlich nicht sehr.
Ich weiss nicht warum ich in letzter Zeit nichts schreibe. Es ist ja nicht einmal so, als sei nichts erzählenswertes passiert. Im Gegenteil. Da hätten wir beispielsweise die skurrile Begegnung mit einem Frosch am Fensterbrett der Toilette, oder die Steigerung dessen, diejenige mit einer Blindschleiche direkt vor der Eingangstür auf dem Weg in meine Mittagspause. Den Ausbildungsvertrag habe ich auch sicher. Nicht unterschrieben, aber doch sicher.
Im Bildungszentrum tut sich nicht viel. Die netten Leute sind nur noch, wenn überhaupt vereinzelt da, und die sehr wenigen, die ich wirklich mochte, haben, was mich sehr freut, ihre Verträge in der Tasche und lassen sich nicht mehr blicken.
Allerdings bedeutet dies auch, dass ich diesen Personen nun den Link hierhin schicken werde. Und das nach meiner schändlichen Vernachlässigung in letzter Zeit.
Ich will versuchen wieder in den richtigen Rythmus zu kommen und, wenn vielleicht auch nicht viel und gut, so doch zumindest wieder regelmässig, zu schreiben.