#4 berufsvorbereitende Bildungsmassnahme: Tag 74

Montag, 25. Februar 2008

Tag 74

Die Kurzfassung vorweg:
Nächste Woche fange ich mit meinem Praktikum an und sollte ich mich nicht anders entscheiden werde ich dort auch eine Ausbildung zum Bauzeichner machen.

Nun die Details:
Ich wollte hier eigentlich eine Passage aus irgendeinem Scheibenweltroman zitieren. Die, in der die Uhr im Wartezimmer des Büros des Patriziers beschrieben wird. Leider finde ich die entsprechende Stelle nicht. Der Trick an der Uhr ist jedoch der, dass sie absichtlich unregelmässig tickt und so alle Wartenden zermürben soll.
Ich kam also nun, überpünktlich und gekleidet wie eine Mischund aus Croupier und Kellner, an, fand den Eingang und nahm in genau diesem Wartezimmer Platz. Denn direkt vor mir stand eine etwa 1,90 Meter grosse alte Pendeluhr, die sowas von schief stand, dass ich nirgends anders hinsehen konnte. Und dann stand die auch noch direkt neben der Türzarge, so dass ich eine Vertikale als Massstab hatte, die das ganze noch schlimmer machte. Schiefe Bilder versuche ich dann immer gerade zu hängen, aber beim ersten Besuch direkt die antike Standuhr umschmeissen kommt wohl nicht so gut. Wenn ich den Ausbildungsvertrag in der Tasche habe versuch ich die auszurichten.
Derartig in die Mangel genommen kam ich dann ins Büro des Chefs. Das Gespräch verlief ganz gut, er machte einen netten Eindruck und er schien mir die Ausbildung regelrecht aufdrängen zu wollen. Mir solls recht sein. Danach wurde ich noch von einer ausgebildeten Bauzeichnerin durchs Gebäude geführt und durfte mir von der Sekretärin anhören, ich sehe ja aus wie Costa Cordalis.
Nächste Woche gehts also los. Der Welpenschutz besteht darin, dass ich Montag dann erst um acht anfangen muss. Sonst gehts immer von sieben bis 16 Uhr, ausser Freitags, da nur bis 13:15Uhr.
Auf der Garage gegenüber steht mit krakeliger Dose geschrieben:
Gegen jeden Antisemitismus!
Nieder mit D-Lland![sic]

Das wiegt die ganzen Nazisticker in der Gegend dann wieder ein bisschen auf.
Meine Bildungsbegleiterin, zu der ich nach meinem Gespräch noch kommen sollte, bescheinigte mir dann, dass ich bestimmt derart erschöpft sei von diesem Gespräch, dass ich aufs Sofa müsse.
Recht so.

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